Lockdown, Home-Office, Kurzarbeit, Umstrukturierung oder Entlassungen das sind alles dramatische Veränderung gewohnter Umgebungen und Arbeitsformen.

Langsam zeichnet sich eine Auflösung der Beschränkungen ab. Ein weiter so wie vor den Einschränkungen wird es nicht geben. Wie also bereiten Sie sich am besten auf den Neustart vor?

Chancen erkennen und meistern

Die Leidtragenden der Einschränkungen sind ihre Mitarbeiter. Maschinen können Sie abschalten und bei Bedarf wieder aktivieren. Das geht mit Mitarbeitern nicht und schon gar nicht mit Teams.

Schon nach kurzer Zeit zwangsverordneter Einschränkungen kann sich einiges verändern ...

  • in Teams kommt es zu einer Entfremdung - das gemeinsame Ziel geht verloren
  • die verbindenden Themen und Teamziele gehen verloren
  • Unternehmensziele-, und -visionen geraten in den Hintergrund - eine gemeinsame Identität geht verloren
  • Verunsicherung und Demotivation macht sich in schlecht oder gar nicht geführten, verteilten Teams (oder besser Gruppen?) breit
  • Wechselwilligkeit und Kündigungen nehmen zu - sobald sich die ersten Chancen ergeben
  • Kurzarbeit kann träge machen und zu einem Gewöhnungseffekt führen
Auf der anderen Seite ist die Dramatik der Situation auch die ideale Voraussetzung Veränderungen anzustoßen und gemeinsam erfolgreich zu meistern.

 Was also tun?

Überprüfen Sie ihre Unternehmensstrategie und Vision. Sie vermitteln die Werte und geben die Richtung, wohin die Reise gehen soll. Das gibt Orientierung und ist die Grundlage für Zuversicht in die Zukunft.

Mit überprüfen meine ich, zu klären, ob sich das Geschäftsmodell oder grundlegende Rahmenbedingungen geändert haben und die eine Anpassung der Unternehmensstrategie bzw. der Unternehmensvision erforderlich machen. Wenn ja, ist eine entsprechende Korrektur und breite Kommunikation in der gesamten Organisation erforderlich.

Überlegen Sie, welche Abteilungen und Teams nach den Einschränkungen als erstes wieder volle Leistung erbringen müssen. Welche Einheiten schließen sich dann an?

Damit sind eine Reihenfolge und Priorisierung für möglicherweise erforderlicher Interventionen festgelegt.

  Meine Empfehlung sinnvoller Interventionen

  • Die vergangenen Einschnitte und Erlebnisse bewusst machen und verarbeiten
  • Den gemeinsamen Rahmen (Globe) als Rahmen und Leitlinie neu vereinbaren - Unternehmensvision, strategische Ziele, neue Normalität, ...
  • Teamziele definieren und für ein einheitliches Verständnis (Zielklarheit) sorgen
  • Teamgeist stärken - Schaffung eines "WIR-Gefühl"
  • Feedback-Kultur im Team und damit verbundene Wertschätzung der Teammitglieder untereinander
  • Sinn in der eigenen Arbeit erkennen können
  • Gemeinsam ein Regelwerk für die interne Teamarbeit entwickeln und vereinbaren
  • Für neu zusammengestellte Teams, die schnell Höchstleistungen erbringen müssen bieten sie Teamanalysetools bzw. Persönlichkeitsanalysen an, um Selbstführung, Interaktion und gegenseitiges Verständnis zu erleichtern.
  • Team-Coaching - insbesondere in Verbindung mit den vorgenannten Analysen
  • Für etablierte Teams ist nach Reorganisationen und Lockdown ein Business Coaching für ein Team-Rebuilding sehr sinnvoll
  • Weiterqualifizierung der Teammanager zum Teamleader 4.0 - als Teamleader ausgewählte Methoden des Business Coachings lernen und beherrschen

 Was bewirken diese Interventionen?

In einer komplexe Umwelt, die sich immer schneller verändert und zunehmend unsicherer wird, sind komplexe Strukturen für deren Bewältigung erforderlich. Komplexe Strukturen lassen sich durch vernetzte, agil handelnde Hochleistungs-Teams schaffen.

Motivierte Mitarbeiter, die einen Sinn in ihrer Arbeit sehen, haben eine höhere Bindung an ihren Arbeitgeber. Die Mitarbeiterfluktuation nimmt im Schnitt um 14% ab. Marktchancen werden schneller erkannt und gemeistert. Die Innovationsrate steigt.

In Verbindung mit ganzheitlichen und nachhaltigen Maßnahmenpaketen lassen sich noch weitere positive Auswirkungen erzielen.

 Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Teambuilding und Team-Rebuilding sind Interventionen, die eine Zeit der Entwicklung benötigen. Ebenso eine Weiterqualifizierung zum Teamleader 4.0 braucht Zeit, damit die gelernten Methoden zur Routine werden. 

Denn Entwicklungen werden über Impulse und nicht mit der Brechstange angestoßen.

Deshalb sehe ich jetzt den idealen Zeitpunkt, die Weichen für die Zukunft zu stellen.

 Fazit

Die Veränderungen der Vergangenheit sind vor allem bei den Mitarbeitern nicht spurlos vorübergegangen. Ein weiter so wie gehabt nach einer Normalisierung verbietet sich deshalb von selbst.

Mitarbeiter und Teams sollten meiner Meinung nach gezielt unterstützt werden, um mit Zuversicht und handlungsfähig die Chancen der Zukunft für sich und ihr Unternehmen zu erkennen und sie erfolgreich nutzen zu können. Zum Wohle aller!

Und diese Unterstützung für Mitarbeiter und Teams sollte zeitnah, also rechtzeitig vor dem Neustart beginnen.